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Warum positiv Denken Stress machen kann - und was man dagegen tun kann

Kennen Sie solche Kommentare aus negativ geladenen Situationen? "Denk doch positiv!" Das Glas ist halbvoll und nicht halbleer! Und gleichzeitig verkrampft sich der Bauch und man denkt halt gerade nicht positiv. Potenzialfokussiert gesehen ist der Frust genauso OK wie alles andere, man muss nur anders damit umgehen......

"Positiv Denken und der Blick aufs Positive" ist "in" und so mancher oder manche, die Entwicklungen in unserer Gesellschaft kritisch sehen, kann da unter Druck geraten. Natürlich ist der Blick auf positive Aspekte mehr als nützlich und viele Forschungen wie z.B. die Glücksforschung, Psychoneuroimmunologie usw. belegen das ja deutlich. Jedoch sollte dieser Blick auf das Positive realistisch und nicht verzerrend ausgerichtet sein.

Genau hier setzt der Potenzialfokus an. Wenn Dinge nicht gelingen, so hilft es niemand diese "schönzureden" und natürlich ist es ebenso wenig hilfreich "gut Gelungenes" schlecht zu reden. Nicht selten wird "Widerstand" in Gesprächen durch solche Phänomene erzeugt.

Daher braucht es keinen Stress, die Dinge positiv zu sehen. "Es ist was es ist" hat Erich Fried in einem Gedicht so wunderbar beschrieben (link zum Gedicht mit der Originalstimme von Erich Fried). Es ist auch - wissenschaftlich gesehen - nicht möglich immer positiv oder glücklich unterwegs zu sein. Der Home sapiens lebt in  und von der Schwingung zwischen Auf und Ab, Besser und Schlechter und somit ist es gar nicht möglich immer gut drauf zu sein. Wir können nur wissen und vor allem erleben was besser ist, weil wir wissen, wie es sich anfühlt, wenn es schlechter ist.

Vielleicht kennen Sie ja den Spruch von Goethe aus seiner Gedichtesammlung von 1815: "Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen". Er denkt in dieselbe Richtung und hat damit das vorweggenommen, was die Forschung zu nicht-linearen dynamischen Systemen betont.

Allerdings bleibt ein Gespräch über Schwieriges, kritische Entwicklung, Fehlendes und ähnliches im Potenzialfokus nicht bei diesem stehen.Wir fokussieren hier in solchen Situationen den kleinen positiven Unterschied (z.B. mit dem "Potenzialfokussierten Schieberegler" und der erzeugt dann zumindest ein bisschen Optimismus und dabei muss niemand zwanghaft positiv denken.

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